Die Musik von Chris de Burgh ist ganz sicher nicht jedermanns Sache und auch ich mache nur bei Don’t pay the Ferryman eine Ausnahme. Unbestritten sollte aber sein, dass das einer der ganz großen Pop-Künstler der letzten… 30(?) Jahre ist.
Ich hatte das Glück, ihn bei einem Live-Konzert in meiner alten Heimat – Trier – erleben zu dürfen. Wie immer bei Popp-Concerts war die Zusammenarbeit erfreulich einfach und nachdem ein befreundeter Sicherheitsmensch („Du hier?! Manomann, immer die selben Biergesichter hier… warte mal kurz, komm mal mit!“) noch mit ins Büro genommen hat und ich wenigstens so tun konnte, als wäre ich gut erzogen und mich der Chefin vorgestellt hat, läuft das noch reibungsfreier. Auf dem Weg, ein kleiner Dank nach Trier.
Zurück zum Thema. Es galt die übliche Ansage „drei Lieder, kein Blitz!“ – allerdings hatte man für uns Pressepack ein paar Sitzplätze reserviert (ja, es gab bei dem Konzert Sitzplätze!), so dass wir es recht komfortabel hatten, während wir auf unseren Einsatz warteten. Und auch danach.
Die Arbeit war eigentlich recht unspektakulär. Was mich aber begeistert hat, war wie Chris de Burgh mit seinen Musikern und auch dem Publikum umgegangen ist, wie engagiert er war:
Er hatte einige ausgezeichnete Begleitmusiker in seiner Entourage und lies es sich nicht nehmen, zu verschiedenen Gelegenheiten jeden davon vorzustellen. Besonders sympathisch fand ich, wie er seinen Gitarristen präsentierte. Dem guten Mann war es wohl ein wenig unangenehm, in den Spot geschoben zu werden. Ich meine, er ist sogar ein wenig rot geworden, als Herr de Burgh sich vor ihm verneigte und zu einem Solo nötigte um ihn danach zu umarmen. Niedlich.
Als ob das nicht schon sympathisch genug wäre, war er auch rührend um das Publikum bemüht. Bei nahezu jedem Lied traute sich irgendwer dann doch zur Bühne zu gehen, Blumen oder kleine Geschenke zu überreichen… und er hat es immer irgendwie geschafft, Hände zu schütteln, danke zu sagen oder sich umarmen zu lassen, ohne dass das den Fluss des Konzerts gestört hätte.
So richtig toll fand ich aber eine andere Aktion. Es ist immer so, dass die Veranstalter (und gerne auch die Tourmanager) Kameras im Publikum nicht gerne sehen. Blitze stören nun einfach mal nicht nur den Künstler sondern auch die anderen Besucher, die jede Menge Geld für die Karte bezahlt haben.
Wie auch immer, es gab da einige Leute im Publikum, die es einfach nicht lassen konnten. Dementsprechend hat dann auch die Security irgendwann eingegriffen und einen allzu penetranten Hobbyfotografen aus dem Zuschauerraum entfernen wollte.
Herr de Burgh hat das natürlich bemerkt und ist eingeschritten. Er bat darum, den Besucher zur Bühne zu bringen, posierte für ein gemeinsames Foto und bat dann darum, jetzt die Kamera weg zu stecken.
Ich fand die Aktion unglaublich sympathisch. Das zeigt wahre Größe.