Benni – Weitblick


In letzter Zeit kommen verdammt viele neue CDs raus und wenn mir Freunde dann auch noch ihre neuen Werke zuschicken, komme ich nicht umhin, hier ein wenig was dazu zu schreiben. Einer dieser Freunde ist Benni „Cellini“ Gerlach, Cellist der Letzten Instanz.

Dieses Foto ist meines Wissens nach das erste, das ich jemals von ihm gemacht habe, 2007 auf dem Hexentanz Festival. Damals(tm) ging es gerade so los mit mir und der Konzertfotografie, zwar hatte ich mich vorher schon ein wenig stümperhaft im Fotograben herumgetrieben, aber das Festival bot Gelegenheit, Kollegen kennen und überhaupt viel zu lernen. Wenn ich mir ansehe, was ich damals gemacht habe und das mit heutigen Arbeiten vergleiche… es war ein langer Weg!

2007 war überhaupt so etwas wie ein Wendepunkt. Ich hatte Studium (endlich) abgeschlossen, die eigene Firma gegründet, es gab Änderungen im Privatleben… und aus dem Nichts heraus jede Menge Möglichkeiten, mich fotografisch weiter zu entwickeln. Ich möchte behaupten, das mit der Konzertfotografie hat in einer gewissen Weise an diesem Hexentanz seinen Anfang genommen – und ich bin stolz darauf, wie sich dieser Aspekt meiner Arbeit weiter entwickelt hat.

Ah, die CD, genau, da wollte ich doch auch was zu erzählen. Zusammen mit dem Saxophonisten Karl Helbig betreibt Benni seit 2007 das Projekt „Land Über“, jetzt ist mit Weitblick das zweite Album erschienen. Ich muss zugeben, dass das, was Land Über musikalisch abliefert erst mal so gar nicht dem entspricht, was sonst bei mir läuft. Wer mich kennt weiss, dass ich ein wenig zu Extremen neige: lauter Metal, subtile Klassik, brachialer Rock… die Instrumentalmusik, die aus meinen Lautsprechern tönt, passt da eigentlich gar nicht dazu und hat mich (neue Musik höre ich mir immer unbelastet von Vorabinformationen an, schließlich will ich mir meine eigene Meinung bilden) erst mal ein wenig verwundert – so ruhige Töne hätte ich von Benni nicht erwartet.

Aus der Anlage kommt ein voller Sound, getragen von Saxophonklängen und unterlegt von teils ins Jazzige spielenden Celloparts, die eine entspannte, teils verspielte-experimentelle Basslinie dazugeben. Das fließt, stetig, ruhig aber durchaus kraftvoll, verführt dazu, aktiv zuzuhören.

Wenn man sich auf die meist ruhige, entspannte Musik einlässt, nimmt es einen mit. Irgendwohin. Man wird in Klang(t)räume entführt, kann von der Welt ablassen und sich ganz dem Erlebnis hingeben. Die CD eignet sich hervorragend als Ausklang zu einem anstrengenden Tag: ich habe es sehr genossen, bei mir in der Bibliothek zu sitzen und mir mit einer Pfeife ganz entspannt aber konzentriert die Musik zu geben.

Ganz klar – für mich ungewöhnliche Musik, aber gut! Das Album hat es bei mir auf die „Bibliothek“ Playlist geschafft. Also Freunde: hört rein und lasst Euch mitnehmen!

iTunes Link: klick
amazon Link: klick

Anspieltipps: Singt, Glück bleibt, Sehnsucht