Am Donnerstag hatte ich seit langem endlich einmal wieder die Gelegenheit, mich in einem Fotograben herumzutreiben. Meine Freunde von Saltatio Mortis waren so freundlich, mich zu ihrem Konzert in der Garage einzuladen. Aus rein musikalischer Sicht war es erwartungsgemäß ein Hochgenuss.
Auch vom fotografischen Standpunkt aus betrachtet war das Konzert eine sehr ergiebige Angelegenheit. Es gab jede Menge Licht für die Sensoren und Alea ist der ungeschlagene Meister der großen Posen. Ich war zwar ein wenig aus der Übung und das Licht für meinen Geschmack ein wenig zu abwechslungsreich (was aber Jammern auf höchstem Niveau ist), bin aber dennoch sehr zufrieden mit den Ergebnissen.
Wie es immer ist, trifft man viele bekannte Gesichter, liebe Kollegen, die man über die Jahre kennen und schätzen gelernt hat, mit denen man sich gut unterhält und von deren Arbeit man sich gerne inspirieren lässt. Dieses Mal waren überraschend viele neue Gesichter im Graben unterwegs und das „Neu“ sei auch der Anlass, ein wenig darüber zu fabulieren, wie das mit der Konzertfotografie so funktioniert.
Prinzipiell ist es so, dass unsereiner drei Lieder Zeit hat, seine Fotos zu machen. Gründe für diese Regelung wurden mir viele genannt, der einleuchtendste scheint mir zu sein, dass wir vor den Fans herum hampeln, die schließlich für das Konzert bezahlt haben und es ungestört genießen wollen. Blitze sind im allgemeinen auch verboten, damit würde man die Künstler blenden. Die Ansage, die wir (fast) immer beim Betreten des Fotograbens bekommen ist also kurz und knapp: „Drei Lieder, kein Blitz!“ und jeder weiß, was Sache ist.
Zusätzlich zu diesen beiden einfachen, klaren Regeln (die gewisse Kreise trotzdem nicht zu kapieren scheinen) gibt es noch eine gewisse Etikette, an die man sich hält. So ist es nett, den Kollegen nicht im Bild herumzustehen und sich so zu bewegen, dass man möglichst nicht durchs Bild läuft. Wenn ein Kollege den Standort wechseln und von da fotografieren will, wo man selbst steht, macht man seine Bilder und danach besagtem Kollegen Platz. Insbesondere stellt man sich nicht direkt vor die Bühne und checkt die Bilder auf der Kamera. Ich würde das nicht erwähnen, wäre genau das nicht an diesem Abend ständig vorgekommen.
Jeder von uns „alten Hasen“ hat mal klein angefangen. Aber so schlimm habe ich es nicht in Erinnerung. Es endete damit, dass ich den ein oder anderen „Kollegen“ tatsächlich beim Bewundern seiner Werke stören und aus meinen Fotos schieben musste. Das ist mir in all den Jahren noch nie passiert. Sollte man nicht versuchen, ein klein bisschen Umsicht walten zu lassen?
Nun, es war ein absolut geiles Konzert und auch die Bildausbeute kann sich sehen lassen. (Neugierig? Hier, hier und hier kann man die Fotos bewundern.)