Manchmal reicht es einfach nicht, „nur“ mit offenen Augen durch die Welt zu gehen, um interessante Locations zu finden. Man muss sich auskennen, wissen, wo sich Fotos verstecken – oder zumindest jemanden dabei haben, der sich auskennt.
So sind wir gestern auch zu diesem Foto gekommen. „Hagen“ (Name und Anschrift der Redaktion bekannt) führte mich quer durch Merzig zu einem unscheinbaren, geradezu hässlichen Feldweg. Selbstverständlich vertraue ich meinen Modells und deren Vorstellungen von interessanten Orten (immerhin ist das eine der wichtigsten Prinzipien, nach denen ich hier arbeiten will), aber ich hatte schon einen leisen Anflug von Zweifel, ich sah einfach gar nichts Interessantes oder Außergewöhnliches.
Am Ende des Wegs, nach einer Kurve kommt man dann aber zum alten aufgelassenen jüdischen Friedhof der Stadt Merzig, einem Ort mit Geschichte und vor allem einer ganz eigenen, sehr intensiven, Atmosphäre. Auch wenn Friedhöfe sehr, sehr klischeebeladen sind, glaube ich, dass wir dort einige sehr ausdrucksstarke Bilder hinbekommen haben.
Diese kleine Geschichte sollte ich immer im Hinterkopf behalten, wenn ich auf der Suche nach Ideen und Orten bin und mir nach Möglichkeit an fremden Orten Eingeborene suchen, die mir solche verstecken Juwelen zeigen können.
Wer mir seine speziellen Einsamkeitsorte zeigen mag, ist gerne eingeladen, dies zu tun! Schickt mir eine E-Mail!
Hier ist das aktualisierte Album mit den bisherigen Fotos des Projekts zu finden.