Aus gegebenem Anlass…


… muss ich ein wenig tiefer ins Archiv greifen und ein Foto von Powerwolf heraussuchen. Gerade eben wurde mir deren neues Album „Blood of the Saints“ geliefert und wie immer, wenn mir Musik von einer befreundeten Band gefällt, muss ich unaufgefordert ein klein wenig Werbung machen. Weil das hier aber eigentlich ein Fotoblog ist, halte ich die Spannung aufrecht und erzähle zuerst etwas über das Bild:

Im Mai 2010 luden mich Powerwolf zu einem gemeinsamen Konzert mit Axxis nach Blieskastel ein (hier hatte ich das schon mal erwähnt), von diesem Gig stammt auch dieses Foto. Es gefällt mir – trotz der offensichtlichen technischen und kompositorischen Schwächen – deshalb so gut, weil es das, was ein Powerwolf Konzert ausmacht recht genau einfängt: Die Jungs sind passend zu ihrer bombastischen Musik die absoluten Meister der großen Posen und verstehen es, das Publikum mitzureißen. Man erwischt sich dabei, die Hände hochzureißen, die Pommesgabel zu zeigen, mitzuklatschen oder auch mitzugröhlen – ohne eine bewusste Entscheidung getroffen zu haben. Man macht einfach mit. Wenn man nach einem Konzert nicht weiss, warum einem die die Stimme versagt und Schultern (und als ich noch jünger war: auch Nacken und Beine) schmerzen, weiss man immerhin, dass es ein geiles Konzert war.

Genau so ein Konzert war es in Blieskastel. Die Veranstalter waren außerdem locker genug, um große Kameras auch nach den obligatorischen drei Liedern zu erlauben. OK, eigentlich gab es gar keine Ansage und auch keinen Fotograben. Das hat die Arbeit ein klein wenig schwieriger gemacht, denn sowohl Axxis als auch Powerwolf haben viele und treue Fans. Vor der Bühne war es einfach nur voll. Und im Saal auch. Eigentlich überall. Dafür sind Metaller aber auch überaus freundliche und höfliche Menschen. Wo wir mit unserer sperrigen Ausrüstung ankamen, wurde uns Platz gemacht. Die Fans wussten, dass wir nur kurz vor ihnen stehen würden und auch nur unsere Arbeit machen. Wenn ich so darüber nachdenke, ist das eine Sache die mir nur bei Metallkonzerten passiert. Spricht für uns Kuttenträger.

Wobei die Drei-Leider-Regel aber auch einen Schutz für uns Fotografen darstellt. Es gibt immer noch ein Foto mehr, das man machen kann. Am Ende hat man buchstäblich tausende Fotos und muss auswählen, wegwerfen und nachbearbeiten. Es erfordert eine Menge Selbstdisziplin, die Kameras wegzupacken!

OK. Jetzt aber zum Blut der Heiligen. Heute morgen wurde mir die mit Spannung erwartete Special Edition samt Bonus CD geliefert. Und seit dem läuft sie bei mir. Laut. Leider erst mal nur auf dem „kleinen“ System im Büro, ich kann es kaum erwarten, mir den Sound auf der großen Anlage zu geben! Das ist ganz großer bombastischer Metallsound! Powerwolf treibt die Klischees des Metall auf die Spitze: „All We Need Is Blood“ oder „Sanctified With Dynamite“ sind so theatralisch und pathetisch, dass es eigentlich peinlich sein müsste. Ist es aber nicht. Warum genau weiss ich auch nicht. Es mag daran liegen, dass die Jungs genau wissen was sie tun und welche Register gezogen werden müssen.

Das Stichwort Register bringt mich ganz charmant wieder zum Sound zurück. Falk Maria Schlegel hat die Orgelparts der Songs auf einer Kirchenorgel eingespielt, was zusammen mit den in der Saarbrücker Deutschherrenkapelle aufgenommenen Chorgesängen für ein breites, spektakuläres Klangerlebnis sorgt. Das rockt und animiert zum LAUTER drehen! Blood of the Saints ist lauter, theatralischer, epischer, überzeichneter Power Metall, unbedingt Partytauglich und bestens geeignet, die Lautsprecher mal wieder so richtig frei zu blasen! Klare Kaufempfehlung!

Anspieltipps:

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Gönnt Euch die Special Edition, die extra CD mit der Orchesterumsetzung ausgewählter Powerwolf Songs lohnt sich!

Wie immer: Musik ist live am besten – wenn die Wölfe also bei Euch in der Gegend sind, geht unbedingt hin!